Der Fokustag von Landesmuseum Zürich und Solothurner Filmtage war ein Tag voller Entdeckungen und starker Begegnungen - und ein Ort des Geschehens: Innert 24 Stunden wurden vor Ort im Landesmuseum Interviews mit sechs Filmpionierinnen gefilmt und geschnitten, die am Sonntag am Fokustag Vernissage feierten und nun hier online zur Verfügung stehen. Bonne projection!
Den «Genius loci» zum Klingen bringen: Im Rahmen des Fokustages fiel der Startschuss zum Projekt «Her Story Box» der Solothurner Filmtage in Zusammenarbeit mit der Cinémathèque suisse, das im Sinne eines Oral-History-Projektes an das prägende Schaffen von Schweizer Filmpionierinnen erinnern und Lücken schliessen will. In Zusammenarbeit mit acht Studierenden der Filmhochschulen HEAD aus Genf und der ZHdK entstanden innert 24 Stunden sechs halbstündige Videos, die im Rahmen des Fokustages Vernissage feierten und am Frauenstreiktag, 14. Juni, hier publiziert werden.
Filmpionierin Gertrud Pinkus erläuterte in einem seit Tagen ausgebuchten und auch online angebotenen Ausstellungsrundgang zahlreiche prägende Momente der Frauenbewegung aus filmischer und auch aus persönlicher Warte - bis hin zu den illustren Ausstellungsobjekten der FBB, der von Verve und auch viel Witz geprägten «Frauenbefreiungsbewegung», die in Gertrud Pinkus' Atelier gegründet worden war.
Filmisches Schaffen zum Leuchten bringen: Vernissage feierte im Rahmen des Fokustages auch das neue Projekt «Filmstern für diCH» des ARF/FDS, das anlässlich von 50 Jahren Frauenstimmrecht in der Schweiz das Schaffen von Filmerinnen auf neue Art vermittelt.
Den ganzen Tag hindurch gab der Fokustag Gelegenheit zumGespräch mit der 1934 geborenen Filmemacherin Tula Roy: jeden Teil ihrer filmischen Trilogie zur Geschichte des Kampfs für Frauenrechte in der Schweiz begleitete sie mit einem persönlichen Q&A. Zu ihrem eigenen Werdegang und ihren Zugriffen gab sie im Rahmen von «Her Story Box»Auskunft: entdecken Sie das Gespräch mit Tula Roy hier online.
Den Abschluss des Fokustages bildete ein Panel: Historikerin Elisabeth Joris kontextualisierte die Arbeit und Wirkung der Schweizer Filmerinnen und die Regisseurinnen Anka Schmid, Marianne Pletscher und Gabriel Baur gaben Einblick in ihren Weg und ihr Werk - und wie sie den Herausforderungen begegneten, welche das Filmemachen für Frauen in der Schweiz bedeutet(e).
Echoraum fand der Fokustag in langen Gesprächen beim Apéro - zahlreiche Filmschaffende aller Metiers, Kritikerinnen, Festivalmacher*innen und Förderer*innen des Schweizer Films diskutierten, was das Zeug hielt, anlässlich dieses ersten öffentlichen Veranstaltung des Landesmuseums seit dem Lockdown, welchen die Solothurner Filmtage und das Landesmuseum Zürich in Zusammenarbeit mit der Cinémathèque suisse, SWAN, ARF/FDS und den Filmhochschulen HEAD und ZHdK feiernt konnten.