«Prix d’honneur» für die Kostümbildnerin Anna van Brée
Die Vorstellung, was eine Kostümbildnerin macht, ist meist geprägt durch historische Filme. Hier fällt ihre Arbeit auf. Was viele nicht wissen: Gerade bei Filmen, die in der Gegenwart spielen, ist ihr Handwerk aber besonders gefragt. Denn jede Kleidung trägt zum Charakter einer Figur bei. Der Prix d’honneur wird am Donnerstag, 18. Januar 2024 im Landhaus verliehen.
Es ist das erste Mal, dass der «Prix d’honneur» an eine Kostümbildnerin verliehen wird. Anna van Brée, 1964 geboren in Belgien, lebt in Lausanne und arbeitet für Film- und Theaterproduktionen. Sie studierte Modedesign an der l’Académie des Beaux-Arts in Antwerpen und Inszenierung an der Hochschule der Künste in Brüssel. Seit Jahren ist sie als Kostümbildnerin für Film, Theater, Oper und Tanz tätig während sie gleichzeitig ihre Karriere als Regisseurin inneralb ihrer Theatergruppe «la belgosuisse» weiter verfolgt. Sie wirkte in rund 20 Filmproduktionen mit, arbeitete unter anderem mit den Regisseur:innen Ursula Meier, Jacco Van Dormael und Antoine Russbach sowie im Theaterbereich mit Guy Cassiers, Philippe Sireuil, Mathieu Berthollet und Christianne Jatahy zusammen. Sie war auch Kostümbildnerin für den Film «L’Enfant d’en haut» von Ursula Meier, welcher 2012 den Silbernen Bären der Berlinale gewann, oder für die aktuelle RTS-Dramaserie «Die Unruhestifter» von Delphine Lehericey oder für den Spielfilm «Les histoires d’amour de Liv S.» von Anna Luif, welcher an den Solothurner Filmtagen Premiere feiert. Ebenfalls für die Kostümierung mitverantwortlich war sie in «Retour en Alexandrie» von Tamer Ruggli, der am Donnerstag, den 18. Januar 2024 nach der Preisverleihung gezeigt wird. Am Freitagmorgen wird Anna van Brée auch an der Podiumsdiskussion «Fare cinema» unter dem Motto «Kleider machen Leute» teilnehmen.
Der «Prix d'honneur» ist ein Zeichen der Wertschätzung für die vielfach im Verborgenen und ohne viel Aufsehen erbrachten Leistungen von Filmeschaffenden. Der Preis ist mit CHF 10’000 dotiert und wird von der BK Atlantis Stiftung mit Sitz in Lüterswil getragen. Die BK Atlantis Stiftung bezweckt die Förderung von sozialen, kulturellen und gesellschaftlichen Projekten. Dies insbesondere in den Bereichen, Kultur, Gesundheitswesen, Bildung sowie Breitensport. Sie ist in der ganzen Schweiz tätig, in der Regel aber in der Region Bucheggberg des Kantons Solothurn und den angrenzenden Solothurner und Berner Regionen.
Bisherige Preisträger:innen
2023 André Pinkus, Chefbeleuchter
2022 David Landolf, Direktor Kinemathek Lichtspiel, Bern
Judith Hofstetter, stellvertretende Leiterin Kinemathek Lichtspiel, Bern
2021 Frank Braun, Programmleiter der Zürcher Kinos Riffraff und Houdini und des Kinos Bourbaki in Luzern
2020 Bea Cuttat, Filmverleiherin
2019 Giorgia De Coppi, Regieassistentin
2018 Susanne Jauch, Szenenbildnerin
2017 Tiziana Soudani, Produzentin
2016 Antoine Jaccoud, Drehbuchautor
2015 Francine Pickel und Vincent Adatte, «Zauberlaterne»
2014 Martine Felber, Chef-Maskenbildnerin
2013 Beki Probst, Berner Kinobetreiberin und Leiterin des «European Film Markets» der «Berlinale»
2012 Christian Schocher, Regisseur und Kinobetreiber
2011 Françoise Deriaz, Journalistin und langjährige Chefredakteurin des «Ciné-Bulletin»
2010 Carlo Varini, Kameramann
2009 Ilona Stamm, Verleiherin
2008 Matthias Kälin, Kameramann
2007 David Streiff, ehemaliger Direktor des Bundesamtes für Kultur
2006 Renato Berta, Kameramann
2005 Freddy Buache, Filmjournalist und ehemaliger Leiter der «cinémathèque suisse»
2004 Hugues Ryffel, Kameramann
2003 Erich Langjahr, Filmemacher