Die Solothurner Filmtage zeichnen mit «Visioni» ein formal oder thematisch bewegendes erstes oder zweites Werk aus. Nominiert werden Langfilme oder mittellange Filme, die für die Programmsektion «Panorama» selektioniert wurden und über 45 Minuten lang sind. Das Genre oder Format spielt dabei keine Rolle, es wird bei der Auswahl aber auf eine Ausgewogenheit zwischen den Genres Spiel-, Dokumentar- und Animationsfilm geachtet. Die Nominierung der maximal 10 Filme erfolgt auf Empfehlung der Auswahlkommission der Solothurner Filmtage. Eine Jury aus internationalen und nationalen Akteur:innen der Filmbranche sichtet die nominierten Filme während dem Festival und entscheidet, wer den Preis erhält. Preisstifter mit einem Preisgeld von CHF 20'000 sind die Kulturfonds der Urheberrechtsgesellschaften Suissimage und SSA.
Für die 60. Ausgabe hat die Auswahlkommission zwei Spielfilme und fünf Dokumentarfilme nominiert. Insgesamt sind fünf Filme als Premieren zu sehen.
Der Preis «Visioni» wird am Samstag, 25. Januar 2025, im Rahmen der «Notte delle Visioni» der 60. Solothurner Filmtage verliehen.
Jury 2025
Neuza Bagorro
Filmverleih & Acquisitions
Neuza Bagorro ist in Portugal geboren und aufgewachsen, bevor sie nach Paris zog. Sie hat einen Masterabschluss in Filmwissenschaft und arbeitet seit mehreren Jahren im Verleih, zunächst bei Epicentre Films und dann bei Arizona, wo sie vier Jahre lang für den Bereich Akquisitionen zuständig war. Im Mai 2024 kam Neuza Bagorro als Co-Leiterin für Akquisitionen zu Diaphana Distribution, einem unabhängigen französischen Verleihunternehmen. Diaphana wurde 1989 gegründet und führt in ihrem Katalog Filmschaffende wie Lee Chang-dong, Julia Ducournau, Mike Leigh, die Brüder Dardenne oder Ryusuke Hamaguchi.
Clemens Klopfenstein
Filmemacher
Clemens Klopfenstein erlernte die Malerei in Basel und das Filmemachen in Zürich bei Kurt Früh. 1974 und 1975 gewann er den Rom-Preis für Malerei. 1978 realisierte er den Experimentalfilm «Geschichte der Nacht» und übernahm die Kameraarbeit bei «Reisender Krieger» von Christian Schocher. Im Anschluss konzentriere er sich auf Spielfilme, darunter «E nachtlang Füürland» (grosser Max Ophüls Preis), «Das Schweigen der Männer», wofür er den ersten Schweizer Filmpreis gewann oder «Das Aechzen der Asche». 2024 realisierte er «Cinema bruciato» sowie die Malereiausstellung «Nachts im Meer» in Burgdorf und Salerno. In den vergangenen Jahren hat er immer wieder auch mit jungen Filmschaffenden experimentelle Formate ausprobiert.
Meret Madörin
Kamerafrau
Meret Madörin wurde 1987 an der Ostsee geboren und ist in der Schweiz aufgewachsen. Schon früh war für sie klar, dass sowohl das fotografische Bild als auch das filmische Bewegtbild — und somit die Arbeit hinter der Kamera — den roten Faden ihres beruflichen Weges bilden werden. Nach ihrem Filmstudium an der ZHdK sammelte sie als Kameraassistentin national und international Erfahrungen auf Kino-, Serien und TV-Produktionen. Mit einem Master in Cinematography an der Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf etablierte sie sich als Director of Photography. Der Fokus ihres fiktionalen und dokumentarischen Filmschaffens liegt darin, im visuellen Erzählen Welten zu erschaffen, die berühren und Kulturen verbinden.
Bisherige Preisträger:innen
2024
«Autour du feu»
Regie: Laura Cazador, Amanda Cortes
2023
«Foudre»
Regie: Carmen Jaquier
2022
«Pas de deux»
Regie: Elie Aufseesser
2021
«Von Fischen und Menschen»
Regie: Stefanie Klemm